Wir machen uns eine Weile schon Gedanken über ein nachhaltigeres Leben, auch über den Foodtellerrand hinaus. Dazu gehört auf Kleidung zu achten, auf Produktionsbedingungen, auf Plastikvermeidung und Zero-Waste-Alternativen zu finden.
Doch über eines hatten wir uns nie Gedanken gemacht: Strom.
Der lief immer so nebenher, war da und nur bei Umzügen präsent. Zwischendurch war man mal irgendwie Ökostromkund*in, weil es sich
gerade ergab, am Postschalter eben auch das dann direkt mit zu regeln.
Aber, was ist eigentlich Ökostrom? Ist er wirklich teurer? Und wie kamen wir dazu, auch ohne Umzug, uns endlich und final mal um eine nachhaltige sowie bewusste Stromversorgung bei Greenpeace Energy* zu kümmern?
Im letzten Jahr hat RWE viel von sich Reden gemacht, als es um die Rodung des
Hambacher Forstes in NRW ging - und auch, wenn wir nicht mehr direkt dort wohnen, ist es ein Stück Heimat, was dort gerodet werden sollte.
Heimat, Natur, Tierbestände… die Gründe sind vielfältig, das Vorhaben RWEs nicht gutzuheißen - nicht zuletzt der Hauptgrund:
Die gerodeten Flächen für den Abbau von Braunkohle zu verwenden.
Nun, was ist an Braunkohle auszusetzen? Kurz gesagt: Braunkohle ist ein fossiler
Brennstoff, also ein Energiespender, der durch das Verbrennen mit Sauerstoff große Mengen an Kohlenstoffmonoxid freisetzt und die Umwelt in hohem Maße belastet. Fossile Brennstoffe gelten auch als die Hauptquelle menschengemachter Treibhausgasemissionen und damit der globalen Erderwärmung.
Das Gegenteil sind die sogenannten erneuerbaren Energien, die z.B. von Solarpanels, Windrädern oder Talsperren gewonnen werden und deutlich umweltfreundlicher sind. Sie lassen sich meist schnell und immer wieder gewinnen, ohne die Umwelt nachhaltig zu zerstören. Sie sind auch die Quellen des sogenannten grünen oder Ökostroms.
Unternehmen, die sich ganz bewusst und zukunftsorientiert für die Gewinnung fossiler Brennstoffe einsetzen - komme, was wolle - galt es deshalb für uns nicht weiter finanziell zu unterstützen.
Nun war RWE nicht direkt unser Stromanbieter, sondern Eprimo. Aber RWE ist ein riesiger Konzern und im Jahresabschlussbericht lässt sich sehr gut nachlesen, wer alles zu RWE dazu gehört (ab S. 18): So auch unser Stromanbieter Eprimo. Eine grüne Alternative war also längst überfällig.
Es gibt normalerweise zwei gängige Gründe im Alltag den Stromanbieter zu wechseln: Wie oben genannt, den Umzug, oder den Preis.
Und klassischerweise hört man dann eins: Ist Ökostrom nicht teurer als „normaler”? Spoiler: Nein.
Wir sind natürlich auch kurz dieser Frage verfallen, haben ein Vergleichsportal befragt und sind nicht schlauer daraus gegangen als vorher. Denn natürlich gibt es viele Lockangebote, aber ebenso auch unterschiedliche Vertragsbestimmungen, Sonderkonditionen etc. Für uns war das eher schlimm sich im Preis-Wirr-Warr zurechtzufinden - mit der Bedingung, dass es Ökostrom werden soll, nur noch schlimmer.
Deshalb war das dieses Mal keine Lösung mehr für uns und wir haben recherchiert, welcher Stromanbieter zu uns passt - und zwar erstmal nicht preislich, sondern vom inhaltlichen Angebot.
So sind wir zu Greenpeace Energy gekommen.
Die Leitlinien zusammengefasst:
- Kein Strom aus Kohle- und Atomkraftwerken oder aus Biomasse
- Strom aus Wind- und Solarenergie mindestens zweistellig im Strommix
- Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) auf Gas-Basis ist erlaubt, darf aber den Anteil an Wind- und Solarenergie nicht überschreiten
- Lieferanten haben keine Geschäftsverhältnisse mit der Braunkohle- und Atomindustrie
- Erneuerbare Energien und Speicherkonzepte werden gefördert.
Die (ziemlich strengen) Kriterien für Ökostrom von Greenpeace Energy finden sich auch hier nochmal ausführlich als PDF-Dokument.
Greenpeace Energy bietet zwei Tarife an, einen günstigeren „Ökostrom aktiv” und einen, der sich gezielt gegen Braunkohleabbau richtet: „Solarstrom Plus”.
Die 1,2 Cent mehr pro Kilowattstunde wird in den aktiven Bau von Solaranlagen in Braunkohlerevieren und in unterstützende politische Arbeit investiert.
Was hieß das für unser Portemonnaie?
Wir haben uns unsere alten Stromjahresabrechnungen angeschaut und lagen bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 800 kWh pro Jahr in einem Zwei-Personen-Haushalt. Unser monatlicher Abschlag betrug 33 Euro, bei Greenpeace Energy zahlen wir 5 Euro weniger pro Monat.
Das gängige Vorurteil, dass grünes Leben immer teurer ist, hält sich leider hartnäckig, auch im umkämpften, großen und intransparenten Stromanbietermarkt.
Dabei ist der Wechsel kinderleicht: Neuen Stromanbieter auswählen, Onlineformular zum Wechsel ausfüllen mit Zählerstand und Zählernummer und der Rest wird automatisch übernommen vom neuen Dienstleister - darunter auch die fristgerechte Kündigung beim alten Anbieter.
Eine Sache von unter 5 Minuten (ehrlich, wir haben auf die Uhr geschaut!), vorausgesetzt, man hat gerade eine Jahresendabrechnung zur Hand.
Update, 8. April 2019: Die Initiative Fridays For Future Deutschland hat heute - in
gemeinsamer Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen - ganz konkrete,
umweltfreundliche Maßnahmen in der Politik gefordert, basierend auf dem Pariser Klimaabkommen, den Temperaturanstieg der Erde maximal auf 1.5 Grad zu minimieren.
Dazu zählt für die FFF-Demonstrierenden und Organisatoren auch:
bis Ende 2019 das Ende der Subventionen für fossile Energieträger sowie eine erneuerbare Energieversorgung bis 2035 zu gewährleisten. (Alle Forderungen lassen sich hier nachlesen.)
Wer nicht noch weitere 16 Jahre warten möchte, kann sich den wöchentlich stattfindenden Demonstrationen anschließen und z.B. auch Greenpeace Energy-Kund*in werden:
www.greenpeace-energy.de/teekesselchen*
Als Dankeschön gibt es zum Wechsel eine 25 Euro-Gutschrift für euch und einen kleineren Bonus für uns.
Unter dem Lebensmotto: „There is no Planet B” sind wir sehr froh, unserer Stromversorgung endlich mal gründlich auf den Grund gegangen zu sein und somit aktiv etwas gegen die Klimaerwärmung tun zu können, was nicht in den Bereich Food und Lebensmittel fällt.
*Werbung (Dieser Artikel ist eine Kooperation mit Greenpeace Energy. Eine Vergütung des Artikels sowie der *Affiliate-Link haben keinerlei Einfluss auf unsere Einstellung zu einer sinnvollen und nachhaltigen Ökostrom-Versorgung. Der Artikel spiegelt unsere eigene Meinung wider.)
[daniela & heiko]