Schon länger bin ich fasziniert von Motivtorten und den Ideen, die mit Fondant so verwirklicht werden. Zufällig haben wir auf unserem ersten Food Swap Christine kennengelernt, die selbst einen Blog schreibt und schon einige Erfahrungen mit der Arbeit mit Fondant hat.
Sie hat uns freundlicherweise bei unserer nun ersten kreativen Idee geholfen, mental unterstützt und ein paar Tipps dazu gegeben.
Heraus gekommen ist eine süße Teetafel, die unserem Blognamen jetzt alle Ehre macht.
Zutaten
1 Kuchen, wir haben einen klassischen Schokokuchen mit Schwarztee genommen
900g Zartbitter-Kuvertüre
300g Schlagfix oder andere pflanzl. Sahne
300-400g Fondant, erhältlich in gut sortierten Backgeschäften oder im Internet
Rote, gelbe und blaue „Icing“-Farbe
4 Datteln
6-8 Cashewkerne
Puderzucker oder Stärke
eine Handvoll Zahnstocher
Backpapier
Nudelholz
Ausstechförmchen
Das Innere eines Überraschungseis oder Pralinenformen
Zuckerschrift
Zubereitung
Zunächst: Fondant ist wasserempfindlich und sollte deshalb - sowohl vor, als auch nach der Zubereitung - nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. Deshalb gilt auch: Zwischen Kuchen (da kann natürlich jeder genommen werden) und Fondantauflage sollte eine Ganache verteilt werden. Dies macht den Kuchen zusätzlich haltbar, so dass er ohne Probleme 2-3 Tage bei Zimmertemperatur im Raum stehen kann, ohne auszutrocknen, zu schimmeln o.ä.
Für die Ganache die Kuvertüre mit der Sahne zusammen im Topf zu einer gleichmäßigen Masse schmelzen. Anschließend diese ca. 2-3 Stunden abkühlen lassen. Die Schokoladencrème sollte natürlich noch streichfest sein, aber nicht mehr warm.
Anschließend den Kuchen mit der Ganache und einem Tortenspachtel gleichmäßig eincremen. Für die schnelle Variante den Kuchen danach in den Kühlschrank stellen, aber da die Vorbereitung mit Fondant einige Zeit in Anspruch nimmt, reicht auch die Abkühlung bei normaler Temperatur, damit die Ganache fest wird.
Fondant verhält sich in der Arbeit wie eine Mischung aus Knetgummi und Kaugummi. Sprich, es lässt sich alles mit den Händen formen, was man sich so vorstellen kann. Ähnlich wie bei Teig empfiehlt sich eine „bemehlte“ Hand- und Arbeitsfläche, das geht bei Fondant am besten mit Puderzucker oder Stärke.
Für die Tischdecke in unserem Fall haben wir eine gute Handvoll Fondant genommen und schrittweise mit Zahnstocherspitzen voller Farbe die Zuckermasse eingefärbt bis sie das gewünschte Rot erhalten hat. Die vorsichtige Arbeit mit Farben ist wichtig, weil sie zum einen teuer sind, zum anderen das Fondant klebriger macht, was das spätere Ausrollen erschweren würde. Also mit etwas Ruhe die Masse gleichmäßig einfärben. Anschließend mit einem gezuckerten Nudelholz auf einem mit viel Puderzucker bestrichenen Backpapier ausrollen. Der Boden des Tortenrings hilft dabei als Maße für die Tischdecke. Die ausgerollte Masse sollte so groß sein wie die Fläche des vorbereiteten Kuchens plus Höhe, um eine bodenlange Decke zu erzeugen. Abschneiden geht immer, hinzufügen wird nahtlos komplizierter. Also ggf. etwas mehr Fondant benutzen für den Anfang.
Die ausgerollte rote Fondantmasse nun mit dem Backpapier zusammen umgekehrt und mittig auf den Kuchen platzieren. Das Backpapier langsam abziehen und den Fondant an den Kuchen drücken. Die Wellen evtl. mit einem Messergriff nacharbeiten. Die Reste mit einem scharfen Messer abschneiden.
Die gelbe Überdecke genauso herstellen wie die rote. Nur eben gelb färben und ein Quadrat schneiden bevor es auf das rote Fondant gelegt wird. Das geht z.B. mit einem quadratischen Teller o.ä.
Die weißen Teller sind mit kleinen Glasrändern und dem gelben Inneren eines Überraschungseis gestochen. Die Verzierung (Punkte und Linien) ist pure rote und blaue Farbe mit jeweils einem Zahnstocher aufgetragen.
Die beiden Cookies auf den Tellern sind per Hand geformt und ebenfalls mit purer Farbe verziert.
Die blauen Teetassen lassen sich am besten durch eine vorgefertigte Form basteln, also z.B. durch das Innere der gelben Plastikform in einem Ü-Ei oder einer Pralinenform, wie z.B. bei den Toffifees verwendet. Eine Kugel, blau eingefärbt in diese Form pressen und an die Ränder drücken bis eine Schale entsteht. Anschließend herausnehmen, mit der Hand nachformen und kleine Henkel und kleine Tassenringe seitlich und unterhalb befestigen. Sollte dies nicht so halten, ggf. mit Zuckerschrift ankleben.
Die Teekanne war das Aufwändigste an der Torte, auch, wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Um keinen instabilen, großen Hohlkörper aus Fondant zu formen, haben wir vorher - wie bei Rohkosttorten - die Cashews und Datteln mit einem Wiegemesser zerkleinert und vermengt. Das ergibt eine klebrige Masse, die formbar und mit Fondant überzogen werden kann. Nun diese vorgeformte Kanne mit weißem, ausgerollten Fondant überziehen. Henkel, Ausgussschnute, Deckel und Deckelknopf formen und an der Kanne befestigen - entweder mit viel Wasser (dann klebt Fondant) oder mit Zuckerschrift. Anschließend - wie gewünscht - mit Zahnstochern bemalen. Die Vorlage unserer Kanne gab dieses Motiv.
Nun die Cookies auf die Teller drapieren, die Teller auf die Torte sowie die Tassen auf die Untertasse und die Torte und die Teekanne auf die Torte. Sollte etwas so nicht halten, mit Zuckerschrift festkleben.
Mit kleinen, ausgestochenen Herzchen aus den roten Fondantresten o.ä. dekorieren.
Und stolz auf die erste Fondanttorte sein oder einfach auf so ein tolles Motiv und die getane Arbeit. Oder beides.
Anmerkungen:
- Die Arbeitszeit für die Dekoration hat ca. drei Stunden gedauert. Da alle sechs helfenden Hände keine gelernten Konditoren sind und nur Christine schon einmal mit Fondant gearbeitet hat, ist dies eine realistisch bemessene Zeit für alle Neulinge.
- Der Kreativität sind bei der Arbeit keine Grenzen gesetzt. Die Cookie-Idee ist uns bspw. während des Bastelns und Vorsetzens (auf dem Boden des Tortenrings) gekommen. Das ist also wirklich wie Knetgummi-Kindergarten-Nachmittag. Bunte Hände anschließend ebenfalls garantiert…
- Diese Torte war Teil unseres zweiten Geburtstagsbuffets.
[daniela]