Loveletter Convention 2014, Tag 1 (24.05.2014)

 

Da war er also gekommen, der erste Tag der dritten Loveletter Convention (LLC) in der GLS-Sprachschule in Berlin.

... Und damit das frühe Aufstehen an einem Wochenende (es ging schließlich schon um 8 Uhr los) und das Gespanntsein auf unsere erste Tagung rundum das Thema "Liebesromane".

 

Ein Blick auf die Fotos im Vorjahr verrieten, dass dies auf allen Seiten noch eine Frauendomäne ist (wir haben ganze drei Männer auf den Bildern entdeckt), aber das Programm klang tatsächlich - auch als Mann - vielversprechend.

 

 

Bei ca. 800 Teilnehmern begann alles mit Schlange stehen und einem durchaus trotzdem koordinierten Einlass. 

Alle Wartenden waren freudiger Euphorie auf das bevorstehende Event und so kam man schon durchaus mit dem ein oder anderen Blogger ins Gespräch.

Niedlich fanden wir übrigens die Männer, die ihre Freundinnen bis zum Einlass wartend begleiteten und dann im Sonnenschein der Kastanienallee verschwanden... Hach, da konnte man schon vor Veranstaltungsbeginn sehen, was Liebe ist.

 

Innen angekommen, wurden wir mit Besucherschildchen und Umhängebändchen sowie einer riesigen Tasche voller tollen Verlags- und Veranstaltungsgimmicks ausgestattet. Und, weil das auf keinen Fall so früh morgens fehlen darf: Natürlich auch heißem Kaffee und Tee - gesponsert vom LYX-Verlag.

 

Pünktlich um 9 Uhr ging es mit den Veranstaltungen dann auch schon los. Und, auch, wenn in einigen Räumen die Technik und vielleicht auch einige Besucher, noch schliefen, war die Stimmung von Anfang an großartig und bei bis zu sieben gleichzeitig laufenden Panels/Workshop/Lesungen musste man sich stündlich aufs Neue für etwas Tolles entscheiden. 

 

An diesem Tag gingen Heiko und ich mal gleiche, mal getrennte Wege, denn es gab wirklich eine Menge zu erleben und manchmal hätte man sich einfach gerne mehrgeteilt, um alles Interessante mitzunehmen.

 

Da ging es zum Beispiel um Trends von morgen bei Liebesromanen und in einer illustren Verlagsrunde war man sich einig: Contemporary Romance bleibt Trend 2014.

Die sehr sympathische Mitarbeiterin des Bastei Lübbe-Verlags vermisst allerdings immer noch genreübergreifende Romane, besonders die Science-Fiction-Liebesromane (ob sowas auch mehr Männer lesen wollen würden?).

 

In einem Workshop konnte man währenddessen lernen, wie man von einer Idee zum fertigen Exposé kommt und das dieses doch am besten vier bis sechs Seiten umfasst (inkl. Pitch, Inhaltsangabe, Figurencharakterisierung, Zielgruppe des Buches, der eigenen Intention, geplanter Seitenzahl und der eigenen Biografie). Irgendwie merkt man dann so schnell, dass auch das Autorendasein durchaus mit Arbeit und Struktur verbunden ist - entgegen allen Annahmen und Vorurteilen.

 

 

Ein großartiges Duo, oder in diesem beflügelnden Panel eigentlich Trio, waren die beiden deutschen Autorinnen Adriana Popescu und Anne Freytag sowie ihre Verlegerin aus dem Piper-Verlag. Sie haben aus dem Autorennähkästchen geplaudert und deutlich klar gestellt, dass ein E-Book durchaus 4.99 Euro kosten darf, denn auch hinter solch einem Be(i)trag steckt eine Menge Arbeit der Autoren, freiwilligen Lektoren, Grafikern usw. Und: Natürlich kann man mal während einiger Verlagsaktionen ein E-Book für 0.99 Euro anbieten, aber ein Sonderangebot sollte die Ausnahme bleiben (besonders für Self-Publisher).

Schließlich mag sich kein Autor (und eigentlich auch kein anderer) unter Wert verkaufen.

Nochmal: Schreiben ist Arbeit, Arbeit, Arbeit. Und sollte als solche auch anerkannt werden. Und ja, es gibt gute und schlechte Autoren, aber das wird nie etwas mit dem Verkaufspreis zu tun haben.

 

 

Aber apropos gute Autoren:

Wer Adriana und Anne noch nicht kennt, hat etwas verpasst. Also schnell auf zur Online-Buchhandlung des Vertrauens und Lieblingsmomente, Lieblingsgefühle, 434 Tage, Irgendwo dazwischen, Renate Hoffmann oder die Make it Count-Oceanside-Bücher kaufen. Am besten aber "oder" durch "und" ersetzen. Es lohnt sich, versprochen. 

 

Zurück zum ersten Tag der LLC:

Es gab dann übrigens doch noch einen Mann auf dem Podium (Daniel Wolf), der Liebesromane selbst schreibt und das war dem Publikum einen riesigen Applaus wert. Ich persönlich finde es sehr schade, dass es so wenige männliche Autoren aus dem Genre gibt oder ich einfach noch zu wenige kenne. Gerne auch von meiner Seite aus mehr davon. Ich will doch endlich auch mal wissen, wie Männer ihre Romanhelden schmachten, fühlen und handeln lassen.

 

Bei Männern fällt mir übrigens das außerordentlich gute, leckere und preiswerte Catering ein, das hier nicht unerwähnt bleiben sollte. Es gab mittags von vegan bis fleischig alles, was das Romanleserherz begehrte. Und ein bisschen von dem Essen wurde sogar frisch gegrillt. Ein perfekter, erster Sonnenschein-Liebesroman-Grill-Tag also mit rundum tollen Menschen und einem gut organisierten Programm, das Lust und Laune auf den zweiten Convention-Tag machte...

 

 

[daniela]